Der Verschuldung vorbeugen

13.06.2024 | Schweinfurt

Jetzt kaufen – später zahlen. Klingt verlockend, hat aber so seine Tücken. Um hierfür zu sensibilisieren, führten Beraterinnen der Kolping Schuldner- und Insolvenzberatung ein Quiz an der Adolph-Kolping-Berufsschule in Schweinfurt durch.

„Das Verschuldungsrisiko ist bei den sogenannten „Buy Now – Pay Later“-Angeboten besonders hoch“, betont Beraterin Stefanie Mößlein. Ihre Kollegin Irina Danilischin pflichtet bei: „Viel zu viele, auch junge Menschen, unterschätzen das Risiko, das von scheinbar so verlockenden Angeboten ausgeht, jetzt sofort etwas im Internet zu bestellen und es erst später zu bezahlen. Das Risiko, den Überblick zu verlieren und in eine Schuldenfalle zu geraten ist bei diesen Angeboten extrem hoch.“ Vorbeugen sei hier besser als heilen.

Deshalb nehmen sie die Aktionswoche Schuldnerberatung, welche unter dem Motto „Buy Now – Inkasso Später“ steht, als Anlass für eine Schulaktion am 12. Juni. Sie wollen das Thema für junge Menschen greifbar machen und haben ein Spiel vorbereitet. Zehn Aussagen rund um das Thema Finanzen und Bezahlsysteme werden den Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kleingruppen präsentiert. Zum Beispiel: „Eine Überweisung kann ich zurückfordern“ oder „Wenn ich jetzt kaufe und später bezahle, können bis zu 15% Zinsen anfallen“. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden, ob die jeweilige Aussage richtig ist – und positionierten sich vor den entsprechenden Schildern. Wer mit seiner Einschätzung richtig liegt, erhält einen Strohhalm.

Ja: Die Beratung ist kostenfrei

Bei der Auflösung folgt so mancher Aha-Moment. Denn ja: Solch hohe Zinsen sind bei „Buy Now – Pay Later“-Angeboten möglich. Und nein: Eine Überweisung kann ich nicht zurückfordern – auch wenn ich beim Abschicken einen Fehler gemacht habe. Neben solchen Erkenntnissen gab es für die Schülerinnen und Schüler am Ende ihres Quiz‘ auch ganz handfeste Gewinne: Je nachdem, wie viele Strohhalme sie sich erspielt haben, können sie Preise von Traubenzuckern bis Rucksäcke mit nach Hause nehmen. Bereitgestellt wurden die Preise von örtlichen Sponsoren: Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, dm-drogerie markt (Spitalstraße), Hugendubel (Schweinfurt), Thalia Bücher GmbH (Schweinfurt), Papierschmitt e.K. (Schweinfurt) sowie dem Kolping-Bildungszentrum selbst.

„Ich hatte ja so gar keinen Bock zu kommen. Aber passt, hat Spaß gemacht!“, so das Fazit eines 17-Jährigen. Seine Klassenkameradinnen und -kameraden nicken. Auch Irina Danilischin und Stefanie Mößlein sind zufrieden mit der Aktion, welche sie in dieser Form zum allerersten Mal durchgeführt haben: „Die meisten Schülerinnen und Schüler haben echt gut mitgemacht. Wenn wir den einen oder die andere sensibilisieren konnten, freuen wir uns.“

Eine wichtige Information nehmen die Schülerinnen und Schüler auf jeden Fall mit: Die Aussage „Die soziale Schuldnerberatung in Bayern ist kostenfrei“ stimmt. Sie können sich also jederzeit an die Beraterinnen der Kolping Schuldner- und Insolvenzberatung in Schweinfurt wenden.

Weitere Informationen zu dem Angebot der Schuldner- und Insolvenzberatung finden Sie unter https://www.kolping-schweinfurt.de/angebote/schuldner-und-insolvenzberatung

Kontakt und Terminvereinbarung unter (09721)7389590 montags bis freitags von 8:30 bis 14:30 Uhr. E-Mail: schuldnerberatung@kolping-schweinfurt.de

Stefanie Mößlein / Stefanie Nowak
Schon im Vorfeld wurde die Schulaktion an der Adolph-Kolping-Berufsschule angekündigt.
Bei Beraterinnen und Schülerschaft kam der Spaß nicht zu kurz.
Auch die Lokalpresse interessierte sich für die Schulaktion.
Das Highlight für viele Schülerinnen und Schüler: Am Ende des Quiz' durften sie sich ihre Preise aussuchen.
Wer sich mehr als sieben Punkte erspielt hatte, konnte frei wählen: Kaffeebecher, Brotzeitdose, USB-Stick oder doch lieber eine Tasche?